Für Analyse einer bestehenden Biotopverbundsituation mit der Ermittlung von Räumen, die eine hohe Vernetzung von Habitaten des entsprechenden Anspruchstyps erwarten lassen, kann ein GIS-basiertes Verfahren zur Analyse der Verbundsituation von Flächenkonfigurationen (z.B. Landschaftsplangebiet) Anwendung finden. Die Methode eröffnet die Möglichkeit der Analyse von Flächenkonfigurationen hinsichtlich Suchräumen für den Biotopverbund. Das Verfahren kann als Kombination von Puffer-Erzeugung und Netzwerkanalyse eingeordnet werden.
Das GIS-basierte Verfahren verbindet alle Flächen eines Anspruchstyps bzw. bestimmten Lebensraumtyps, die näher als ein definierter Schwellenwert der Distanz (z.B. 500 m) beieinander liegen zum kleinstmöglichen Umrisspolygon mit Eckpunkten in den enthaltenen Flächen. Alle Patches (Flächenobjekte), die in einem als „potentieller Verbundraum" bezeichneten Umrisspolygon liegen, haben demnach mindestens ein benachbartes Patch, das nicht weiter als die gewählte Distanz entfernt liegt. Aus tierökologischer Sicht können die auf diese Weise erzeugten Flächen als Räume mit potentiell hoher Korridorfunktion betrachtet werden, da alle Bereiche um Kernlebensräume innerhalb einer charakteristischen Wanderungsdistanz ausgegeben werden. Bereiche innerhalb eines Verbundraumes, über die eine gedachte Verbindung der angrenzenden Habitatflächen den gewählten Distanz-Schwellenwert übersteigen würde, werden ausgegrenzt (weiße „Inseln" innerhalb der Verbundräume).